Warum bin ich bei CrossFit Darmstadt?
Ich habe ein Video über CrossFit gesehen und dachte mir so: „Das ist ja mal richtig übel – warum machen Leute so was freiwillig?!“. Zeitgleich hat es mich aber auch total fasziniert, ich hätte aber zu dem Zeitpunkt nicht mal ansatzweise mit dem Gedanken gespielt CrossFit mal auszuprobieren. Da ich auch davon ausgegangen bin, dass das nur was für Leute ist, die eine gewisse „Grund-Fitness“ haben, zu denen ich mich garantiert nicht gezählt habe.
Irgendwann wurde mir dann CrossFit Darmstadt bei Facebook vorgeschlagen und da zum selben Zeitpunkt, dass Fitnessstudio, in dem ich angemeldet war, geschlossen hat, dachte ich mir: „Ach, kannst Du ja mal ausprobieren- schaden kann es ja nicht.“
Das Probetraining war zwar im Anbetracht meiner nicht vorhandenen Fitness extrem anstrengend und ich hatte auch noch sehr lange was vom Muskelkater danach, aber es hat auch echt Spaß gemacht. Ich konnte mir zwar immer noch nicht wirklich vorstellen, dass ich irgendwann mal ein richtiger „CrossFitter“ werde, aber der 10er-Karte habe ich dann doch eine Chance geben wollen. Ich hatte die dunkle Vorahnung, dass es so wird wie immer, wenn ich mal was Sportliches ausprobiert habe: Die ersten 1-2 Monate macht es mir Spaß, danach quäle ich mich ab und zu noch mal hin und lass es irgendwann einfach.
Diese Vorahnung war aber totaler Quatsch. Zwar hat es mich bei den ersten paar WODs viel Überwindung gekostet nicht doch zu Hause zu bleiben, weil ich Angst davor hatte mich total zum Clown zumachen, da ich einfach nicht fit war und die völlig abstruse Idee hatte man würde mich möglicherweise belächeln im Sinne von: „Was will das kleine dicke Mädchen denn hier?!“. Wieder totaler Quatsch! Ich habe nicht aufgehört und habe niemals von irgendjemandem in der Box etwas anderes als Ermutigung und Wertschätzung erfahren.
CrossFit Darmstadt hat eine einfach nur atemberaubend tolle und herzliche Gemeinschaft mit den liebsten und geduldigsten Coaches, die man sich nur vorstellen kann! Und ich bin unfassbar froh darüber, dass ich meinen Weg zu diesem tollen Sport, in dieser liebenswerten Box mit den schönsten Menschen der Stadt gefunden habe!
DANKE Ihr macht Darmstadt erst so richtig zum Zuhause!
Was hat sich seitdem verändert?
Einiges: Recht banale Dinge wie zum Beispiel, dass es in meinem Kleiderschrank jetzt eine eigene große Schublade nur für Sportklamotten gibt, dass meine Jogginghosen nicht mehr nur zum Nichts-Tun getragen werden und dass sich keinen Muskelkater haben irgendwie falsch anfühlt.
Aber auch Dinge, die für mich um einiges weitreichender sind!
Ich bin fitter und gesünder geworden. Generell hat CrossFit einen so großen Stellenwert in meinem Leben eingenommen, dass ich Arbeitszeiten, Verabredungen, selbst Urlaubsreisen so plane, dass ich trotzdem noch mindestens drei WODs in der Woche machen kann.
Mein Körper hat sich im letzten Jahr zum einen optisch sehr verändert, aber auch in dem, was er kann und das was er mittlerweile kann macht mich unfassbar stolz. Generell bin ich immer eher ein sehr unsicherer Mensch gewesen, habe mir nie wirklich irgendwas zugetraut – tue ich heute auch noch nicht wirklich, aber ich bin gewillter Dinge zu probieren, um mich selber zu überraschen. Das erste Hero-WOD, das ich jemals gemacht habe war „Loredo“ und ich weiß noch wie schockiert und schlichtweg sauer ich darüber war keine Scaled-Version machen zu dürfen, weil ich Stein und Bein hätte schwören können, dass ich das niemals, geschweige denn in der vorgegebenen Zeit, schaffe. Aber bekanntlich hat der Coach immer recht: Ich habe es geschafft sogar auf die Sekunde genau im Time Cap. Und das war irgendwie ein Wendepunkt. Ich habe keine Angst mehr vor Dingen, ein gewisses Maß an Ehrfurcht vielleicht, aber keine Angst mehr – das bezieht sich, auf für mich unerklärliche Weise, auch auf meinen Alltag fernab von WODs die ich niemals überleben werde und es dann doch tue und von Gewichten, die ich niemals in Bewegung setzen kann und es dann doch irgendwie geht. Kurzum: Ich habe durch CrossFit so sehr an Selbstrespekt gewonnen, dass ich keine Angst mehr vor meinem eigenen Schatten mehr habe.